Text: Ihsan Ocak (Klassensprecher), Foto: Michael Müntefering (Klassenlehrer)
Eine Banken-Abschlussfahrt der besonderen Art
Glück gehabt, das sollen andere auch haben!
Wir haben Glück gehabt, das kann man sagen, denn nur wenige Wochen vor unserer Klassenfahrt war es noch ganz unklar, ob der traditionelle Abschluss der Bankenoberstufe dieses Jahr aufgrund des Virus überhaupt stattfinden kann. Im letzten Jahr war Corona nämlich der Grund, warum viele Pläne für Klassenfahrten zunichte gemacht wurden.
Die Inzidenz lag Anfang Oktober noch im Rahmen, weshalb wir mit Leidenschaft und großer Sorgfalt die Planungen gestartet haben, nachdem die Erlaubnis für eine 3-tägige Reise in die norddeutsche Hafenstadt Hamburg einging.
Für die Anreise geht nichts über die Bahn, dachten wir, für uns die angenehmste Lösung. Bis die Realität uns traf. Zugverspätungen und Zugausfälle sorgten für eine über 3-stündige Verspätung. Uns war schnell klar, dass wir die bereits gebuchte Stadtführung nicht wahrnehmen konnten, zu spät wäre es geworden. Da wir viel Zeit hatten bis der jeweils nächste Zug kam, sprachen wir über einen möglichen Schadensersatz wegen der unzuverlässigen Leistung der Bahn. Da würden bestimmt einige Euros zusammenkommen, die man dann kollektiv ausgeben könne, diskutierten wir.
Angekommen in Hamburg besuchten wir die typischen Orte, die eine Schul-/Ausbildungsklasse besuchen kann. Die Reeperbahn und das Fußballstadion des St. Pauli waren genauso dabei, wie Abende, die wir zusammen im Restaurant sowie mit Clubbesuchen ausklingen ließen. Allesamt war es eine sehr gelungene Klassenfahrt.
Die Pandemie betrifft uns weltweit und das haben wir auch dort locker zu spüren bekommen. Der Stresslevel aller Menschen erhöht sich. Wichtig ist deshalb, dem Stress entgegenzuwirken und die Klassenfahrt hat dabei definitiv geholfen, auch wenn nur für eine kurze Zeit. Abschalten und einfach mal ein Hauch von Normalität zu genießen.
Jetzt, nur wenige Wochen später kam die Meldung, dass wir tatsächlich einen Schadensersatz von der Bahn bekommen. Die Frage, die sich nun aber stellt: Was tun mit dem Geld?
Weihnachten ist eine Zeit der Besinnung, Zeit mit Familie und Zeit der Ruhe. Viele Menschen beschweren sich darüber, dass Weihnachtsmärkte nicht stattfinden können oder Masken getragen werden müssen. Sie haben finanziell keine Sorgen, Strom, ein Dach über dem Kopf und genügend Nahrung. Trotzdem wird immer nach Problemen gesucht und nicht geschätzt, was man eigentlich besitzt. Dankbar sein und dies so oft es geht ins Gedächtnis rufen, das muss einigen bewusst werden.
,,Man sollte nicht dauerhaft darüber nachdenken, was einem fehlt, sondern mehr das zu schätzen wissen, was man hat."
So haben wir als Bankenklasse entschieden, unsere Erstattung der Soest er Tafel für bedürftige Menschen zu spenden. Auch wenn 170,70 € nur ein „kleine“ Betrag, so ist es wichtig, dass überhaupt gespendet wird. Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr freuen sich, egal um wie viel Geld es geht.
Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest, Gesundheit und trotz der stressigen Zeit viel Erholung.