Text: GMH, Bilder: Hammer Aluminium Industries
Hammerer Aluminium Industries (HAI) auf Expansionskurs in Soest
Angehende Industriekaufleute erkunden das ehemalige Honsel-Werk an der Niederbergheimer Straße.
Seit das junge, österreichische Unternehmen den ehemaligen Honsel-Standort im Jahr 2015 übernommen, konnte man wieder fleißige Betriebsamkeit und Expansion beobachten. Nun sieht man seit einigen Wochen bereits aus weiter Entfernung bei der Anfahrt nach Soest, insbesondere auch über die BAB 44, die drei großen, leuchtenden Buchstaben am riesigen Neubau, in dem sich eine neue Strangpresse befindet.
Grund genug, dass sich am 18.01.2019 die Unterstufe die Unterstufe der Industriekaufleute (IU2) aufmachte, um das Aluminiumpresswerk an der Niederbergheimer Straße mal genauer zu erkunden.
Zunächst präsentierten die beiden HAI-Auszubildenden zum Industriekaufmann, selbstverständlich selbst Berufsschüler am Hubertus-Schwartz-Berufskolleg, ihr Unternehmen in Daten und Fakten.
Das Unternehmen Hammerer Aluminium Industries wurde erst 2007 als Familienunternehmen in Ranshofen /Österreich gegründet und beschäftigt aktuell 1200 Mitarbeiter an 6 Standorten in Deutschland, Österreich und Rumänien. Mit dem Zukauf des ehemaligen Honsel-Werks in Soest hat HAI seine Produktpalette weiter ausgebaut und kann somit heute einen großen Teil der Wertschöpfungskette in dieser Branche selbst abdecken. Dabei sind drei große Teilabschnitte zu nennen. Zunächst werden beim „Casting“ die Aluminium-Rohlinge (Barren), teilweise unter Zuführung von Alt-Aluminium, gegossen. Diese werden dann als mehrere Meter lange und etwa 200 mm starke Rund-Rohlinge u. a. nach Soest transportiert, um dann in Profile gepresst zu werden.
Eindrucksvoll konnten die Schülerinnen und Schüler bei dem sich anschließenden Rundgang durch die Werkshallen den Produktionsprozess der Profile (Extrusion) beobachten, der doch stark der Produktion von Spritzgebäck ähnelt. Die Aluminiumbarren werden erhitzt und dann mit starken Pressen durch eine Form gedrückt, so dass am Ende etwa Stangeprofile für die Unterkonstruktion von Photovoltaik-Anlagen entstehen. Dass Pressen ist sicher Kerngeschäft am Soester Standort, ferner schließt sich hier aber auch das „Processing“ (Bearbeiten, Fräsen, Bohren, Schleifen, Sägen etc.) an.
So schaffen die etwa 300 Mitarbeiter hier in Soest kundenindividuelle Lösungen beispielsweise für den Automotiv-Bereich, den Schiffsbau, den Elektrobereich oder Bau und Handel.
Vorzeigeprojekte aus der jüngsten Vergangenheit sind hier sicher die Schienensysteme für die Dachkonstruktion des eindrucksvollen Yas Island Hotels in Abu Dhabi oder Trägersysteme für die Schwebebahn in Wuppertal.
Durch dem mehrstündigen Aufenthalt bei HAI konnten die Schülerinnen und Schüler wertvolle Praxiseindrücke sammeln, die eine gute Ergänzung zur unterrichtlichen Theorie darstellen. Ein herzliches Dankeschön richtet sich an das Unternehmen HAI für die Bereitstellung der betrieblichen Ressourcen und das Team aus der Produktionsplanung- und Steuerung für die interessante Führung durch die Produktion.