Text und Bild: S. Wrona
IHK – Vizepräsident zu Gast im HSBK
Gemeinsam stark - Welche Bedeutung hat die EU für die Unternehmen in der Region? Und welche Rolle spielt sie im Leben eines jeden Einzelnen? Kurz vor der EU-Wahl haben Unternehmer mit Schülerinnen und Schülern an Berufskollegs im Kreis Soest und Hochsauerlandkreis darüber diskutiert.
In den Ferien ohne Passkontrolle nach Frankreich reisen. Über das Erasmus+-Programm in den Schulferien im europäischen Ausland die Kultur, die Sprache und die Arbeit kennenlernen. Mit einer einheitlichen Währung in (fast) allen europäischen Ländern bezahlen. Selbst Teil eines mächtigen und wirtschaftlich starken Zusammenschlusses von 28 Ländern sein, in denen insgesamt mehr als 500 Millionen Menschen leben. Das ist erst der Anfang einer Liste von Vorteilen, die Menschen in der EU genießen. Und die auch den Schülerinnen und Schülern an den Berufskollegs bewusst sind.
Am Hubertus-Schwartz-Berufskolleg in Soest spielt die Europäische Gemeinschaft eine besondere Rolle: Seit 2008 ist das Berufskolleg als Europaschule qualifiziert und fördert die Schülerinnen und Schüler besonders in den Bereichen Fremdsprachen, Zusatzqualifikationen sowie Praktika im Ausland und unterhält mehrere Schulpartnerschaften im europäischen Ausland. „Europa ist die einzige Zukunft, die Deutschland hat. Und unsere Schülerinnen und Schüler sind europäische Bürger. Daran sollte man auch mit Blick auf unseren Status als Industrieregion denken“, betonte Schulleiter Thomas Busch.
IHK-Vizepräsident Hans-Günter Trockels – selbst einmal Schüler der Fachoberschule Wirtschaft am Hubertus-Schwartz-Berufskolleg gewesen – war es ein besonderes Anliegen, mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse der Industriekaufleute (Mittelstufe) sowie der Stufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums und Studiendirektor Reiner Linpinsel (Koordinator für EU-Projekte) über Europa zu sprechen. Sein Unternehmen Kuchenmeister GmbH agiert international und beschäftigt viele Mitarbeiter aus anderen EU-Staaten – deshalb weiß Hans-Günter Trockels um die besonderen Vorteile, die die Mitgliedstaaten innerhalb der Gemeinschaft genießen, wie zum Beispiel freier Verkehr von Waren, freier Personenverkehr, freier Verkehr von Dienstleistungen und freier Kapitalverkehr erleichtern unternehmerisches Handeln. Für Unternehmen bedeutet das nicht zuletzt erhebliche Aufwands-, Zeit- und Kostenersparnisse. Gäbe es wieder EU-interne Grenzkontrollen, wie im Falle des Brexits drohen, würden diese Vorteile entfallen. Nur als Einheit sei Europa stark.
„Wenn wir gemeinsam mit einer Stimme sprechen, dann können wir etwas bewegen. Machen wir das nicht, dann droht uns der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit und der Verlust unseres wirtschaftlichen Wohlstandes“, betonte Hans-Günter Trockels. Er appellierte auch an die jungen Menschen, die Chancen, die ihnen als EU-Bürger zur Verfügung stehen, zu nutzen, in andere Länder zu reisen und Sprachen zu lernen: „Das wird für ihre berufliche Karriere von Vorteil sein.“ Und er ermutigte sie, sich zu informieren und an der Europawahl teilzunehmen: „Diese ist genauso wichtig wie eine Bundestagswahl“.