Klimapolitik hautnah: Soester Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rollen der Welt

Anpacken statt wegsehen: Am Montag, den 15. April, verwandelte sich die Aula des Hubertus-Schwartz-Berufskollegs Soest in einen diplomatischen Brennpunkt. Mehrere Dutzend Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Kreis Soest, vereint im Netzwerk der weiterführenden Europaschulen, tauchten in die komplexe Welt der Klimapolitik ein. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Mit Verhandlungsgeschick den Herausforderungen des Klimawandels begegnen

Die Mission: In acht gemischten Gruppen schlüpften die jungen Diplantinnen und Diplomaten in die Rollen von Vertretern verschiedener Interessenvertreter wie Landwirtschaft, Industrie oder des Globalen Südens. In hitzigen Verhandlungen galt es, die drängendsten Probleme des Klimawandels zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Der Globale Süden im Fokus: Besondere Verantwortung, besondere Herausforderungen

Besonderes Augenmerk lag auf der Situation des Globalen Südens, der unverhältnismäßig stark unter den Folgen des Klimawandels leidet. Extreme Wetterereignisse, Wasserknappheit und Ernährungsunsicherheit bedrohen die Lebensgrundlagen der Menschen in diesen Regionen. Die Teilnehmenden setzten sich mit diesen Herausforderungen auseinander und erkannten die besondere Verantwortung, die der Globale Norden, also wir, im Kampf gegen den Klimawandel trägt.

Kontroverse Diskussionen und kreative Lösungsansätze

Die Simulation bot der Schülerschaft die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen, an einzelnen Stellschrauben zu drehen und komplexe Zusammenhänge zu erfassen. In kontroversen Diskussionen prallten unterschiedliche Interessen aufeinander, doch am Ende stand der gemeinsame Wille, den Klimawandel zu bekämpfen. Kreative Lösungsansätze wurden entwickelt und konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. In der Simulation konnte so der globale Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 auf 1,7 Grad begrenzt werden.

Präsentation der Ergebnisse und ein Appell zum Handeln

Den Abschluss der Simulation bildeten die Diskussion und Reflexion der Ergebnisse durch die einzelnen Gruppen. Die vielfältigen Ideen und Vorschläge zeugten vom Engagement und der Kreativität der jungen Teilnehmenden. HSBK-Schulleiter Thomas Busch betonte die Bedeutung von Bildung im Bereich des Klimaschutzes und die europäische Dimension der diskutierten politischen Maßnahmen. Das Moderatorenduo Helena Niedenhoff von myclimate Deutschland und Dr. Franz-Josef Klausdeinken von der Soester Ortsgruppe von Christians for Future zeigten sich begeistert vom Engagement und der Leistung der Schülerinnen und Schüler.

"Wir müssen jetzt handeln!" – dieser Appell war der Tenor der Veranstaltung. Die Schülerinnen und Schüler nahmen die gewonnenen Erkenntnisse mit nach Hause und sind entschlossen, sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.


Text und Bilder: NHU