Projekt „Schule & Steuern“: Das Finanzamt stellt sich vor

„Nichts lernt eine Regierung so rasch wie die Kunst, Geld aus den Taschen der Leute zu ziehen“ - das erkannte vor über 250 Jahren bereits der Ökonom und Moralphilosoph Adam Smith. Niemand von uns zahlt gerne Steuern – und doch tun wir dies täglich: Oftmals, ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind.

In der Auffassung einer überwiegenden Mehrheit der Bürger verhalte sich der Staat dabei wie ein Dieb, der sie ausquetsche und nur das Beste von ihnen will – nämlich ihr Geld. Er raube ihnen ihr Eigentum - das nennt man dann schließlich „Steuern zahlen“. So auch die Meinung vieler Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums, als sie nach dem Ruf des Finanzamtes gefragt wurden.

Warum Steuern aber dennoch unerlässlich sind, insbesondere für einen Sozialstaat wie die Bundesrepublik Deutschland, erarbeiteten die beiden Mitarbeiterinnen des Finanzamtes Soest, Frau Henkel und Frau Rammelmann, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in sehr anschaulicher Weise. Insgesamt 11 Klassen des Hubertus-Schwartz-Berufskollegs nahmen an zwei ausgewählten Tagen an diesem Projekt teil.

Dort wurden dann auch Fragen geklärt wie: Was sind eigentlich Steuern? Wo fließen diese überhaupt hin? Wie kommt der Staat an die Steuern? Welche Steuerarten gibt es? Brutto und Netto, was ist das? Warum spricht man eigentlich von einer „Mehrwertsteuer“? Und welche Steuersätze gibt es bei der Umsatzsteuer?

Zur letzten Frage etwa wurde ein kleines Quiz veranstaltet, bei dem die Schülerinnen und Schüler zunächst eine Karte mit den zwei Prozentzahlen 7 % und 19 % erhielten. Es wurden sodann verschiedene Produkte vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler mussten die Prozentzahl hoch halten, bei der sie meinten, dass dieser Steuersatz bezahlt werden muss: So muss auf eine Cola beispielsweise 19 % Steuern gezahlt werden, wohingegen für Mineralwasser aus dem Supermarkt nur 7 % zu entrichten sind.

Als kleine Vertiefung mussten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber hinaus auch mit einem Auszug aus dem Umsatzsteuergesetz beschäftigen und zwei Fälle lösen. Ein Arbeitsblatt, warum man eigentlich von einer „Mehrwertsteuer“ spricht, wurde ebenfalls zusammen mit den Mitarbeiterinnen des Finanzamtes bearbeitet.

Informationen über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten beim Finanzamt rundeten das Projekt letztlich ab.

Für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler waren die Vorträge somit nicht nur informationsreich, sondern auch sehr unterhaltsam. Steuern und die Finanzämter - „Vorteile statt Vorurteile“: So lautete dann auch eines der Resümees dieser beiden Tage am Hubertus-Schwartz-Berufskolleg in Soest.


Fotos und Text: SBT