Tipps und Hinweise zum Theme "Lernen lernen"



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Liebe Schülerinnen und liebe Schüler,

Lernen – ein großer Begriff. Aber was heißt überhaupt lernen? Lernen ist die Fähigkeit des Gehirns, Informationen aus der Umwelt aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen. Ohne das Gedächtnis ist Speichern und späteres Abrufen von Informationen nicht möglich.

Merken, auswendig lernen, pauken, büffeln … die Anzahl der Synoyme zeigt, wie wichtig „Lernen“ für Beruf, Studium und Schule ist. Um richtig lernen zu können, benötigt man folgende Dinge: Motivation und effektive Lernstrategien.



Welcher Lerntyp bist Du?

Entgegen vieler Meinungen hängt lernen nicht unbedingt mit der Intelligenz eines Menschen zusammen. Den vollen Leistungsumfang unseres Gehirns zu nutzen, fällt schwer. Mit den passenden Lernmethoden und einem gezielten Training können Sie sich aber selbst darauf konditionieren, mehr Leistung zu erbringen und Ihr Potential besser ausnutzen. Wichtig hierfür ist zum einen, dass Sie Ihre innere Einstellung auf das Lernen fokussieren und mit positiven Assoziationen verknüpfen und zum anderen die passende Lernstrategie finden.

Um die richtige Lernstrategie für Sie zu finden, sollten Sie wissen, welcher Lerntyp Sie sind, wie Ihr Arbeitsplatz geschaffen sein sollte, welche Lernmethoden es gibt und wie man einen Zeitplan erstellt.

Es gibt vier verschiedene Lerntypen: auditiv, visuell, kommunikativ, motorisch.

Der auditive Lerntyp lernt am besten durch Hören, spricht häufig beim Erarbeiten des Stoffes das Gelernte leise mit. Dem auditiven Lerntyp fällt es leicht, sich interessante Vorträge zu merken. Er ist meist auch ein guter Redner, da er in der Lage ist, Erzähltes mit vielen Einzelheiten zu reproduzieren. Er lernt am besten, wenn es leise ist.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Informationen zum auditiven Lerntypen

 

Der visuelle Lerntyp kann am besten das in seinem Gedächtnis speichern, was er gesehen hat. So kann er sich Tabellen, Grafiken und Bilder besonders gut einprägen.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Informationen zum visuellen Lerntypen

 

Der kommunikative Lerntyp braucht den regen Austausch mit anderen. Durch Diskussionsrunden mit Mitschülern fällt ihm das Lernen und Arbeiten am leichtesten.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Informationen zum kommunikativen Lerntypen

Der motorische Lerntyp möchte vieles durch eigenes Zutun erfahren. Im Vordergrund steht bei ihm das „Learning by Doing“. Er verfügt über eine ausgeprägte Gestik und Mimik.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Informationen zum motorischen Lerntypen

Lernziele

Schule, Hausaufgaben, Üben für Tests, Klassenarbeiten und Klausuren, dazu Vokabeln pauken, Referate und Präsentationen ausarbeiten – der Alltag der meisten SchülerInnen ist prall gefüllt. Zeit für FreundInnen, Sport und andere Hobbys findet sich bei all dem Lernstress schon lange nicht mehr. Vor wichtigen Prüfungen wird bis spät in die Nacht gelernt. Trotzdem bleibt vom Unterrichtsstoff nicht viel hängen. Die Zensuren sind eher mittelmäßig. Lernen bringt sowieso nichts? Falsch: Was Ihnen fehlt, ist Zeitmanagement. Mit der richtigen Zeitplanung und Organisation können auch Sie Ihre Lernziele erreichen. Ohne Stress.

 

Welche Lernziele kann ich mir setzen?

Mit einem festen Ziel vor Augen ist es einfacher, die Dinge, die zum Erreichen des Zieles notwendig sind – also das Lernen -, anzugehen und durchzuhalten. Sie sollten ein großes Fernziel festlegen (z.B. die Fachhochschulreife in zwei Jahren zu erlangen).

Damit Sie Ihr Fernziel erreichen, sollten Sie einige Teilziele/Nahziele formulieren. Diese sollten zeitlich in greifbarer Nähe liegen, da das Erreichen dieser Ziele uns besonders motiviert. Denn diese sind schnell zu erlangen und dadurch lassen wir auf ein konkretes Erfolgserlebnis hoffen.

Sie sollten regelmäßig überprüfen, ob Sie Ihre Ziele erreicht haben.

Um sich den Erfolg nach jedem Teilziel bewusst zu machen, ist es am besten, wenn Sie ihre Ziele und Erfolge nicht nur gedanklich festhalten, sondern auch auf Papier.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Arbeitsauftrag HSBK "Zielsetzungen" (pdf)

SMARTe Ziele

Die SMART Methode ist eine aus dem Zeitmanagement und dem Selbstmanagement bekannte Methode zur Zielformulierung SMART Ziele kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn wir kurzfristige oder mittelfristige Ziele formulieren wollen. Denn tatsächlich scheitert eine Zielerreichung häufig daran, dass das Ziel im Vorhinein gar nicht richtig formuliert wurde. Eine Zielerreichung ist oft erst dann möglich, wenn wir Ziele SMART formulieren:

S = Spezifisch (Ziele konkret und unmissverständlich benennen (im Sinne von „klar formuliert“)

M = Messbar (Ziele so formulieren, dass später objektiv zu erkennen ist, ob das Ziel erreicht wurde)

A = Attraktiv/Akzeptabel/Aktiv

  • Ziele beschreiben den Endzustand positiv
  • Ziele werden von allen Beteiligten akzeptiert
  • Ziele werden aktiv formuliert, d. h., dass aktive Verben verwendet werden müssen

R = Realistisch (Ziele formulieren, die durch das eigene Verhalten aktiv beeinflusst werden können. Ziele sollten gleichzeitig machbar und herausfordernd sein)

T = Terminiert (die Zielkontrolle zu unterstützen, indem bei der Formulierung festgelegt wird, zu welchem konkre-ten Zeitpunkt das Ziel erfüllt sein soll)

Beispiele für „smarte Ziele“:
„Ich möchte mich so gut anstrengen, dass ich meine Englischnote verbessere.“
„Ich möchte lernen, selbstständig und kontinuierlich zu arbeiten.“

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Informationen zu SMARTen Zielen

-> Video zu SMARTen Zielen

-> Formulieren von SMARTen Zielen

Lernumgebung

Lernen lässt es sich zwar an vielen Orten, dennoch büffeln sicherlich nach wie vor viele Schüler und Schülerinnen nach der Schule in ihren eigenen Zimmern. Ob dies der ideale Ort ist, lässt sich durchaus infrage stellen: Schließlich lauern hier fast auf jedem Quadratzentimeter Ablenkungen. Gerade wenn ihr für Klassenarbeiten und Prüfungen lernt, kann es allerdings sinnvoll sein, eure Lernumgebung auch einmal zu überdenken und zu optimieren. Das gelingt sogar beim eigenen Zimmer, ohne dass dieses zwangsläufig zu einem trostlosen Ort werden muss. Was ihr bei dieser Optimierung eurer Lernumgebung eventuell berücksichtigen könntet, erfahrt ihr nun.

Zeitmanagement

Unter Zeitmanagement versteht man mehrere Vorgehensweisen, die dabei helfen sollen, anstehende Aufgaben und Termine innerhalb des zur Verfügung stehenden Zeitraumes abzuarbeiten. Will man etwas ändern, sollte man sich zuerst den jetzigen Zustand betrachten. Zuerst sollte man sich überlegen, was man in der zur Verfügung stehenden Zeit erreichen möchte, danach sollte man sich überlegen wie man sich diese Zeit am effizientesten einteilt.

Biorhythmus

Auch der Biorhythmus spielt beim Lernen eine entscheidende Rolle. Menschen, die entgegen Ihres natürlichen Rhythmus lernen und arbeiten, sind oft weniger produktiv. Was unterscheidet den Frühaufsteher von der Nachteule und wer lernt effektiver? Die Tageszeit hat erstaunliche Auswirkungen auf unsere Konzentration und Produktivität.

Was ist eigentlich Ihr persönlicher Rhythmus: Sind Sie eher ein Morgen- oder Abendmensch?

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zum Biorhythmus ("Wann haben wir die meiste Energie?")

-> Tipps zum Biorhythmus

-> Arbeitsauftrag HSBK "Biorhythmus" (pdf)

Konzentration

Lernen kann nur dann richtig erfolgen, wenn Sie sich ausreichend konzentrieren. Unter Konzentration ver-steht man die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine einzige Aufgabe oder Tätigkeit. Beim konzentrierten Arbeiten achten Sie nur auf das, was Sie im Moment machen, nicht auf Vorangegan-genes und nicht auf das, was in der Zukunft kommen kann.


Konzentration ermöglicht uns, rasch, gut und zielgerichtet eine Aufgabe zu lösen oder eine Tätigkeit auszuüben. Da es sehr anstrengend ist, sich zu konzentrieren, ist das nur über einen begrenzten Zeitraum möglich. Ist man unkonzentriert, versucht man sich immer wieder dieselben Lerninhalte einzuprägen, kann sie aber nachher doch nicht abrufen, weil bereits das Speichern fehlgeschlagen ist.

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zur Konzentration in Klassenarbeitsphasen

-> Übungen und Tipps zur Konzentrationsfähigkeit

-> Arbeitsauftrag HSBK "Konzentration" (pdf)

5 Schritte des Zeitmanagememts

Ein gutes Zeitmanagement umfasst fünf Schritte:

  1. Ziele definieren
  2. Aktivitäten, Aufgaben, Tätigkeiten auflisten
  3. Prioritäten setzen (wichtige und weniger wichtige Aufgaben unterscheiden)
  4. Monats- und Wochenplanung
  5. Tagesplanung (Zeitbedarf abschätzen, Tagesstör-und Leis-tungskurve berücksichtigen, Pufferzeiten reservieren“

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Informationen zum Zeitmanagement

-> Video zum Zeitmanagement

Zeitfresser

Tatsächlich lauern im Alltag zahlreiche, oft ungeahnte Zeitfresser. Ohne das man es merkt, vergehen nicht nur Minuten, sondern sogar Stunden. Guckt man dann auf die Uhr, stellt man mit einem Schrecken fest, wie viel noch zu erledigen ist und wie wenig Zeit nur noch bleibt, um fertig zu werden.

Zeitfresser beachten:

  • Unklare Zielsetzung
  • Fehlende Prioritätensetzung
  • Versuch, zu viel auf einmal zu machen
  • Fehlende Übersicht über anstehende Aufgaben und Aktivitäten
  • Schlechte Tagesplanung
  • Aufschieben von Arbeiten

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Zeitfresser - Hol' Dir Deine Zeit zurück

-> Arbeitsauftrag HSBK "Zeitfresser" (pdf)

Langfristige Inhaltsplanung - Lerntagebuch/Lernbogen

Lerntagebücher ermöglichen die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Lernstoff und die Wiederholung des eigenen Lernprozesses in schriftlicher Form. Dabei besteht die Möglichkeit, neue Unterrichtsinhalte mit eigenen Erfahrungen und Problemen zu verbinden. Die Lernenden entscheiden dabei selbst, mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten sie sich auseinandersetzen möchten. Der Lernstoff soll so individuell strukturiert, mit vorhandenem Wissen verknüpft und Verständnisprobleme sowie positive Lernfortschritte aufgedeckt werden.

Je Fach (insbesondere je „Problemfach“) kann es sinnig sein, sich alle Inhalte mit Lehrbuchhinweisen, Übungsaufgaben, Ergebnisse einer Internetrecherche, Links zu Lehrvideos (z. B. „Youtube“), wichtigen Basisbegriffen als auch offene Fragen zu notieren. Abegrundet werden die Lernbögen, wenn geklärt ist, ob ich die Themen verstanden, erahnen oder nicht verstanden habe.

Kurz-/mittelfristige Inhaltsplanung - Wochenplanung/Hausaufgabenheft

Eine konsequente Wochenplanung (z. B. auf Papier, im HSBK-Kalender oder in Excel) ermöglicht eine gute Übersicht über Unterrichtsinhalte, Hausaufgaben, Lernaktivitäten, Klassenarbeitstermine aber auch Freizeittermine und Freie Zeiten (z. B. zum „Chillen“). Wichtig dabei ist die Erkenntnis, dass diese Planung eine private Planung ist und ein Eintrag der nicht stattgefunden hat eigentlich „Selbstbetrug“ ist.

Die ALPEN-Methode ist eine Technik aus dem Zeitmanagement, um Tagespläne zu erstellen und damit die eigene Arbeitsorganisation zu formen. ALPEN steht für: „Aufgaben, Termine und geplante Aktivitäten notieren“, „Länge schätzen“, „Pufferzeiten einplanen“, „Entscheidungen treffen“ und „Nachkontrolle“.

Um die ALPEN-Methode auf seinen Tagesplan und zur eigenen Arbeitsorganisation anzuwenden, muss man zunächst alle anstehenden Aufgaben und Aktivitäten des Tages detailliert auflisten. Dazu ordnet man den einzelnen To Dos einen ungefähren Zeitaufwand zu. Um unvorhersehbare Zeitverluste aufzufangen, plant die ALPEN-Methode sogenannte „Pufferzeiten“ (kurzfristige Verabredungen, „Sozialzeiten“ etc.) ein.

Nachdem der zeitliche Rahmen gesetzt ist, entscheidet man über die Aufgaben. Was ist wichtig, und was lässt sich doch noch morgen erledigen? Am Ende des Tages sollte man überprüfen, ob der aufgestellte Plan tatsächlich funktioniert hat. Auch die ALPEN-Methode lebt von Erfah rungswerten, weshalb diese Zeitmanagement-Methode durch die Nachkontrolle profitiert.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zur ALPEN-Methode

-> Informationen zur ALPEN-Methode

-> Arbeitsauftrag HSBK "ALPEN-Methode" (pdf)

Die Basis des Eisenhower-Prinzips ist die ABC-Analyse,die einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund hat. Als Entscheidungshilfe wählen die Anwendenden eine Matrix oder eine Entscheidungstafel. Die Oberkategorien sind "Wichtigkeit" und "Dringlichkeit", die Unterkategorien "wichtig/nicht wichtig“ und „dringend/nicht dringend".

Die Anwendenden erfüllen zunächst die Aufgaben, die wichtig und dringend sind und fahren dann mit den Aufgaben fort, die ebenfalls wichtig sind, jedoch eine geringere Dringlichkeit aufweisen. Die „nicht wichtigen“-Aufgaben können entweder delegiert oder aber hinten angestellt werden. Projekte, die weder besonders wichtig noch dringlich sind, können delegiert oder sogar verworfen werden.

Die größte Bedeutung hat die Aufgabe, das schnell erledigt werden muss und einen hohen Wert hat. Danach folgt die Aufgabe, das ebenfalls einen hohen Nutzen bringt, aber ein größeres Zeitlimit hat. Bei dem Eisenhower-Prinzip ist Wichtigkeit bedeutsamer als Dringlichkeit. Allerdings können besonders dringende Aufgaben auch einer noch wichtigeren Aufgabe vorgezogen werden, wenn dessen Zeitlimit in weiter Ferne liegt. Welche Aufgabe im Einzelfall wichtiger ist, müssen die Personen für sich entscheiden.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zum Eisenhower-Prinzip

-> Informationen zum Eisenhower-Prinzip

Lerntechniken

Das beste Zeitmanagement, die größte Motivation und höchste Konzentration bringen nicht viel, wenn es mit dem Lernen selbst nicht klappt. Dann ist Frust vorprogrammiert. Die meisten Schülerinnen und Schüler entwickeln früher oder später ein eigenes Lernsystem – nur kein zwingend effektives oder hilfreiches. Wir stellen bewährte Lerntechniken und Alternativen dazu vor.

SQ3R (5-Schritt-Methode)

Im Gegensatz zu vielen anderen Lesetechniken (z.B. Speed Reading oder PhotoReading) zielt diese Lesemethode nicht auf eine Erhöhung der Lesegeschwindigkeit ab. Das Ziel ist es vielmehr, den Text eingehend zu verstehen und sich langfristig merken zu können. Der Name SQ3R ist eine Abkürzung für die Bezeichnungen der fünf Phasen, die bei dieser Lesetechnik durchlaufen werden:
Survey, Question, Read, Recite, Review. Oder auf Deutsch: Überblick, Befragen, Lesen, Wiedergeben, Rekapitulieren. In der Literatur hat sich auch hier die eingängige englischsprachige Bezeichnungsweise durchgesetzt.

  • Phase 1 - Survey (Überblick): Die erste Phase soll Sie mit dem Lesestoff vertraut machen. Dazu steigen Sie noch nicht in den Text selbst ein, sondern verschaffen sich ein Gesamtbild. Lesen Sie z. B. bei einem Buch den Klappentext oder das Inhalts- und Stichwortverzeichnis. Auf diese Weise erfahren Sie, welche Sprache der Autor benutzt und wie das Buch aufgebaut ist. Werden in dem Buch Begriffe verwendet, die Sie kennen - oder bevorzugt der Autor andere Bezeichnungen? Sie können erkennen, welche Themen Schwerpunkte bilden und welche nur am Rande angesprochen werden. Blättern Sie den Text durch und lesen Sie die Überschriften. Falls am Ende der Kapitel Zusammenfassungen angeboten werden, lesen Sie auch diese. Werfen Sie einen kurzen Blick auf Abbildungen und Tabellen. Das Gehirn wird auf die Textstruktur eingestimmt und es bilden sich die ersten Leseziele heraus.
  • Phase 2 - Question (Befragen): Auch wenn es sich seltsam anhört: Stellen Sie dem Text oder dem Buch Fragen. Was möchten Sie vom Autor wissen? Welche Fragen möchten Sie klären? Welche Antworten benötigen Sie, damit Sie sagen können, der Text oder das Buch war es wert, gelesen zu werden? Lassen Sie diesen Schritt niemals aus und führen Sie ihn nach Möglichkeit schriftlich durch! Phase 2 konditioniert Ihr Gehirn auf die entscheidenden Themen. Durch sorgfältige und präzise Fragestellung kann Ihr Gehirn selbständig arbeiten und Sie zu den entscheidenden Stellen im Text leiten.
  • Phase 3 - Read (Lesen): In der dritten Phase lesen Sie den Text nun. Sie können dabei eine Technik verwenden, die Ihnen gefällt. Versuchen Sie aber, aktiv zu lesen. Markieren Sie im Text wichtige Aspekte mit Textmarker. Beachten Sie dabei auch die Fragestellungen aus Phase 2. Welche Sätze sind entscheidend? Wo stellt der Autor Zusammenhänge dar? Welche Begriffe spielen eine Schlüsselrolle?
  • Phase 4 - Recite (Wiedergeben): Gehen Sie jeden Abschnitt im Text nochmals durch und notieren Sie Antwor-ten auf die Fragen aus Phase 2. Wenn Sie möchten, können Sie bei dieser Gelegenheit ein Mindmap erstellen, das Struktur und Inhalt des Texts wiedergibt. Versuchen Sie in diesem Schritt eigene Formulierungen zu finden statt aus dem Text abzuschreiben. Durch die Darstellung in eigenen Worten bleibt der Inhalt besser im Gehirn haften.
  • Phase 5 - Review (Rekapitulieren): Gehen Sie den Text, Ihre Fragen und Antworten nochmals durch und prüfen Sie, ob alles stimmig ist. Finden Sie Anknüpfungspunkte und Übereinstimmungen zu früher erarbeiteten Inhalten. Tragen Sie Ihre Ergebnisse gegebenenfalls in ein übergeordnetes Mindmap ein. Versuchen Sie, aus den fünf Phasen ein Ritual zu machen - damit Sie jeden Text routinemäßig auf diese Weise bearbeiten. Irgendwann müssen Sie dann nicht mehr über die einzelnen Schritte nachdenken und Sie blättern automatisch erst in den Klappentexten und Verzeichnissen, bevor Sie dann über Fragestellungen sinnieren usw. Wenn Sie die Methode so weit in Ihr Leben integriert haben, können Sie aus jedem Text mehr herausholen!

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zur SQ3R-Methode

-> Informationen zur SQ3R-Methode

Lernkartei

Sebastian Leitner entwickelte 1973 das Prinzip der Lernkartei, damit man lernt, sich sachliches Wissen in einem Zeitraum bis zu 90 Tagen einzuprägen. Man nennt die Lernkartei vielfach auch Memocards oder Lernbox. Sie besteht immer aus einer Kiste mit mehreren Fächern unterschiedlicher Größe und wird mit Karteikarten gefüllt. Die Lernkartei ist besonders geeignet, um unterschiedlichen Lerntempi gerecht zu werden und das Lernen zu vereinfachen. Wenn man dieses System anwendet, geht man nach einem bestimmten Schema vor. Fakten, welche noch nicht verinnerlicht wurden, werden somit gezielt wiederholt.

  • Schritt 1: Der zu lernende Stoff wird zerlegt, indem Sie auf der Vorderseite jeder Karte eine Frage, Aufgabe oder Vokabel etc. formulieren. Die Rückseite enthält die Antwort, Lösung oder Übersetzung. Wichtig: Pro Karte nur eine Frage/Aufgabe.
  • Schritt 2: Es beginnt ihr Übungs- bzw. Kontrollprozess. Sie lesen die Vorder-seite der ersten Karte. Wenn Sie die Lösung wissen, wandert die Karte in die Abteilung 1. Sie darf erst weiterwandern, wenn Ihnen die Lösung bekannt ist. Ziel ist es, alle Karten in Abteilung 5 zu fördern

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zum Umgang mit Lernkarteien

-> Informationen zum Umgang mit Lernkarteien

-> Bastelanleitung Lernbox

Mind Mapping

Das Mindmapping wurde Mitte der 70er-Jahre von dem Engländer Tony Buzan entwickelt. Es handelt sich hierbei um eine kognitive Technik, die der Funktionsweise des Gehirns sehr nahekommt, die man z. B. zum Er-schließen und visuellen Darstellen eines Themengebietes, zum Planen oder für Mitschriften nutzen kann.

Hierbei soll das Prinzip der Assoziation helfen, Gedanken frei zu entfalten und die Fähigkeit des Gehirns zur Kategorienbildung zu nutzen. Mit Hilfe einer guten Mindmap können Sie viel Zeit beim Lernen sparen und des Weiteren wird Ihr Wissen verfestigt. In der Mitte einer Mindmap wird das zentrale Thema möglichst genau formuliert und durch eine Umrahmung optisch hervorgehoben.

Davon ausgehend werden Hauptäste, die das Thema in seine Teilbereiche untergliedern, erstellt. Daran schließen sich weitere Verzweigungen an, die Ihre Gedanken zu dem jeweiligen Teilbereich aufnehmen. Die Verzweigungen können Sie dann beliebig fortsetzen. Oberste Regel ist hier: Vom Allgemeinen zum Speziellen (Heister 2007, S. 39). Mit verschiedenen Farben und Bildelementen zu den Begriffen werden Zusammenhänge dargestellt. Gleiche Farben werden für gleiche Ebenen verwendet.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zum Mind Mapping

-> Informationen zum Mind Mapping

-> Kostenloses Mind Mapping Programm für den PC

-> Online-Tool zum Mind Mapping

Clustering

Clustering leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet auf Deutsch Gruppe oder Anhäufung. Es ist eine kreative Methode zur Ideenfindung, bei der über Vorwissen und neue Verknüpfungen von Gedanken neue Ideen entwickelt werden.

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zum Clustering

-> Informationen zum Clustering

Mnemotechniken

Gedächtnistraining fasziniert die Menschen seit jeher. Nichts mehr vergessen – das wollten die Menschen schon in der Antike. Und so steht Mnemosyne, die griechische Göttin des Gedächtnisses, bis heute als Sinnbild für diverse Techniken, denen sie ihren Namen gab: der Mnemomik beziehungsweise den Mnemotechniken. Um diese Art Gedächtnistraining zu absolvieren, sollte man allerdings erst einmal verstehen, wie das Memorieren funktioniert: Jedes Mal, wenn wir uns Dinge merken, werden – grob gesagt – Nervenverbindungen (sogenannte Synapsen) kurz geschlossen. Entscheidend für die Merkfähigkeit ist, wie viele verschiedene Verbindungen es gibt – und genau dafür sind Mnemotechniken gut. Diese Übungen, Methoden und Mnemotechniken helfen beim Gedächtnistraining…

 

Wissenswertes zu diesem Thema

-> Video zu Mnemotechniken (am Beispiel der "Loci"-Methode)

-> Informationen zu Mnemotechniken

Prüfungsangst

Mündliche Prüfungen und Klausuren kommen im gesamten Studium vor. Hierbei können Ängste auftreten: teils bereits in der Vorbereitungszeit, in vielen Fällen zumindest kurz vor oder in der Prüfung. Die Intensität dieser Ängste unterscheidet sich von Person zu Person. Im Falle von starken Prüfungsängsten können die folgenden Strategien dabei helfen, die Aufregung zu reduzieren:

Prüfungsvorbereitung


Eine gute Prüfungsvorbereitung ist eine wesentliche Komponente, um Prüfungsängsten entgegenzuwirken. Eine bewusste Planung hilft, das ständige schlechte Gewissen, das beim Lernen auftreten und schlimmstenfalls zu Angstzuständen und Blockaden führen kann, zu reduzieren und das wohlverdiente Genießen der Freizeitaktivitäten zu fördern:

  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über den gesamten Lernstoff und planen Sie die verbleibenden Tage vor der Prüfung entsprechend.
  • Setzen Sie beim Lernen Prioritäten und konzentrieren Sie sich auf diese.
  • Überprüfen und optimieren Sie Ihre Lerntechniken.
  • Achten Sie auf eine gute Tagesstruktur und auf einen konstanten Tagesrhythmus. Die Erstellung eines Wochenplans hilft, die bestehenden Anforderungen besser zu meistern.
  • Legen Sie am Vorabend einen Tagesplan für den kommenden Tag fest, unterteilen Sie den Lernstoff in kleine Einheiten und lernen Sie „portionsweise“.
    Nutzen Sie Leistungshochphasen insbesondere zum Lernen neuer Inhalte und zum Auswendiglernen.
  • Planen Sie neben den Arbeitsphasen auch ausreichend Pausen und positiven Ausgleich ein.

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Entspannung und Sport

Eine gute Möglichkeit, um starke Anspannung abzubauen, bieten Entspannungsübungen. Wirksame Verfahren sind z. B. Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training. Bei diesen Verfahren ist es sinnvoll, sie längerfristig einzuüben, um das allgemeine Anspannungsniveau auch in Belastungsphasen, wie z. B. Prüfungszyklen, zu reduzieren. Auch Sport bietet eine gute Methode der Anspannung entgegen zu wirken oder diese abzubauen. Zur kurzfristigen Reduktion von starker Anspannung können Atementspannungsübungen sowohl vor als auch in der Prüfung angewendet werden.

 

Akzeptanz

Akzeptieren Sie, dass Ängste in Prüfungssituationen normal und menschlich sind. Wenn Sie aufgeregt sind, heißt das nicht, dass Ihre Vorbereitung ungenügend war oder Sie eine schlechte Leistung erbringen werden. Die Aufre-gung entsteht durch erhöhte Adrenalinausschüttung und ist in einem mittleren Ausmaß sogar förderlich für die Leistungsfähigkeit. Es ist es wichtig, sich den Prüfungen zu stellen und diese nicht zu vermeiden, da die Ängste hierdurch aufrechterhalten werden.

Übung

Zur optimalen Vorbereitung ist es ratsam, nötige Fertigkeiten zu trainieren, das Gelernte laut zu wiederholen und sein Verhalten bei kritischen Ereignissen (z. B. eine Antwort nicht wissen, die Frage inhaltlich nicht verstehen) durchzuspielen. Wenn Sie ein Einstiegsthema wählen dürfen, dann üben Sie sich darin, Ihr Thema strukturiert vorzutragen und überlegen Sie sich einen Eingangssatz. Üben Sie, laut und deutlich, in einem angemessenen Sprech-tempo zu sprechen. Im Falle einer schriftlichen Prüfung stellt das häufige Schreiben von Probeklausuren eine gute Trainingsmöglichkeit dar.

 

Prüfungssimulationen

Konfrontieren Sie sich vorab bewusst mit der Prüfungssituation, z. B. mit einer anderen Person, die die Rolle des Prüfers übernimmt. Sie können auch mit zwei Stühlen arbeiten: auf dem einem sind Sie der Prüfer und stellen Fragen, auf dem anderen beantworten Sie diese. So setzen Sie sich mit der gefürchteten Situation auseinander und bereiten sich besser darauf vor. Sie machen sich mit der Prüfungssituation auch dadurch vertraut, dass Sie vorab den Prüfungsort aufsuchen und die Situation in Gedanken durchspielen.

 

Positives Denken

Im Falle von starken Prüfungsängsten bestehen oft zumeist übertrieben negative, sehr einseitige und teils auch katastrophisierende Gedanken in Bezug auf Prüfungssituationen. Ziel ist es, diese zu erkennen, zu hinterfragen sowie in der Folge realistischere und hilfreichere Alternativgedanken zu formulieren. Wenn passende Alternativgedanken gefunden wurden, ist es wichtig, diesen mehr Raum zu geben, d. h. sie im-mer wieder zu denken und somit „einzuüben“. Hierdurch kann auf lange Sicht eine Angstreduktion erfolgen. Bei stetig wiederkehrenden und hoch automatisierten negativen Gedankenmustern können Sie die Gedanken be-wusst stoppen, bspw. indem Sie sich ein Stoppschild vorstellen oder sich selbst instruieren, die negativen Gedanken zu unterbrechen. Danach sollten auch hier die Alternativgedanken entgegengehalten werden!

Der Tag vor der Prüfung

Entscheiden Sie, womit Sie sich sicher fühlen: Wenn Sie noch etwas lernen möchten, konzentrieren Sie sich auf Wiederholungen, Überfliegen oder Einprägen der "persönlichen Stolpersteine". Wenn Sie nichts mehr lernen möchten, achten Sie darauf, dass Sie den Tag nicht mit Grübeln verbringen, sondern sich entspannende Aktivitäten vornehmen, z.B. Spazieren oder ins Kino gehen. Passen Sie diesen Tag Ihren individuellen Bedürfnissen an.

 

Der Tag "X"

Vergessen Sie nicht zu frühstücken, so dass zum Stress nicht auch noch ein Blutzuckermangel hinzukommt. Trinken Sie keine koffeinhaltigen Getränke, da das die Aufregung weiter steigern kann. Vermeiden Sie Zeitdruck: Gehen Sie rechtzeitig los. Falls Sie den Prüfungsort nicht kennen, erkunden Sie vielleicht schon im Vorfeld, wie Sie dorthin kommen können und wie lange der Weg dauert.

Umgang mit Blackout

Beim Blackout handelt es sich um eine reversible funktionelle Gedächtnisstörung, welche in Folge einer starken Erregung auftritt. Es passiert auch geübten Menschen, dass ihnen der „Faden reißt“. Es fällt bei ihnen meistens nur nicht auf, da sie gelernt haben, den Schreck geschickt zu überbrücken und den Anschluss an den „verlorengegangenen“ Inhalt wiederzufinden. Im Wesentlichen hängt es von Ihrer Einstellung ab, dass ein Blackout keine Katastrophe darstellt und Sie mit ihm umgehen können. Konzentrieren Sie sich auf die Prüfung. Versuchen Sie, eine selbstbewusste Haltung einzunehmen, tief durchzuatmen, sich gedanklich zu beruhigen und den roten Faden wiederzufinden. Knüpfen Sie an das zuletzt Gesagte an oder bitten Sie den Prüfer, die Frage neu zu formulieren oder zurückzustellen.

Lernhilfen für die einzelnen Fächer

Hier erhalten Sie sinnvolle Hinweise für den Umgang mit den Lerninhalten der einzelnen Fächer am HSBK. Wichtig ist aber immer die Übung, alleine vom Ansehen wird man nicht (unbedingt) schlauer.

Die Tipps sind eher allgemeiner Art, d. h. nicht auf Ihren individuellen Unterricht angepasst. Richten Sie sich bitte an Ihre Lehrerin bzw. IHren Lehrer um weitere fachbezogene Lerntipps zu erhalten.